Projektionsformel

Projektionsformel
Pro|jek|ti|ons|for|mel [lat. projectio = Ausstreckung, das Hervorwerfen; Formel] die zweidimensionale Darstellung der räumlichen Molekülstruktur in Form von Valenzstrichformeln unter Hinzuziehung von Atomsymbolen. Lassen derartige Bilder nicht nur die Konstitution, sondern auch Konfiguration u./od. Konformation der Moleküle erkennen, so spricht man von Stereoformeln, z. B. bei Fischer-, Haworth-, Newman-, Sägebock-, Zickzack- u.ä. Projektionen.

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Projektionsformel,
 
chemische Formel zur Darstellung der Antipoden bei optisch aktiven Verbindungen dient. Projektionsformeln werden aus der tetraederförmigen räumlichen Struktur der Verbindungen durch Projektion in die Ebene nach einer durch Emil Fischer entwickelten Methode hergeleitet, indem man die Kohlenstoffkette mit dem Kohlenstoffatom so anordnet, dass das Ende mit der höheren Oxidationsstufe oben liegt und die Substituenten am asymmetrischen Kohlenstoffatom nach links und rechts vorn zeigen. Die nach der Projektion vorliegende Formel mit einer rechts stehenden Hydroxylgruppe (oder Aminogruppe) wird als D-Form (von lateinisch dexter »rechts«), die mit einer links sitzenden Hydroxylgruppe (oder Aminogruppe) als L-Form (von lateinisch laevus »links«) bezeichnet.

Universal-Lexikon. 2012.

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